Hilfe bei Kompressor-Kauf für Heimwerker – Einblick in die Druckluft-Technik

Wer sich zuhause gerne handwerklich betätigt, der kommt nicht umhin, früher oder später einen Kompressor für seine kleine Werkstatt in Erwägung zu ziehen, lassen sich doch viele Arbeiten nur mit Druckluft umsetzen.

Mit Druckluft kann man auf den Punkt genau sehr große Kräfte erwirken, die mit elektrischen oder motorbetriebenen Geräten in dieser Form nicht möglich sind. Der Kompressor komprimiert die Luft und gibt diese dann in Form von Abgabeleistung / Liefermenge dosiert wieder ab.

Einsatzgebiete von Kompressoren für den Heimwerker

Es gibt prakEinsatzgebiete von Kompressoren für den Heimwerkertisch unendlich viele Einsatzgebiete, in denen Druckluft in Verbindung mit Druckluft-Werkzeugen Sinn machen.
Das fängt schon mit kleinen banalen Sachen an, wie z.B. Gegenstände wie Tastaturen ausblasen, hin zu Malen mit Druckluft – Airbrush oder Lackierarbeiten.
Vor allem rund ums Auto finden sich viele Einsatzbereiche wie – Reifen wechseln, -füllen oder Reifen Luftdruck messen.
Kompressoren werden auch zum Sandstrahlen verwendet. Man schließt seine Sandstrahlkabine an, legt Werkstücke in die Kabine und durch den per Luftdruck auf die Teile geschossenen Sand bekommt man verrostete und verdreckte Teile schnell wieder glänzend und in neuwertigen Zustand.
Gerade bei harten Einsätzen wie Mauerdurchbrüchen mit einem Druckluft-Meißelhammer oder bei besonders schlagbedürftigen Arbeiten, wird man ein per Kompressor betriebenes Luftdruck-Werkzeug sehr zu schätzen wissen.

Den richtigen Kompressor auswählen

Man erhält für den Heimwerker-Gebrauch schon recht günstig einen brauchbaren Kompressor. Jedoch greift der unerfahrene Heimwerker wohl schnell zu einem Gerät, das nicht den Erfordernissen entspricht.

Den richtigen Kompressor auswählenManche Luftdruck-Werkzeuge lassen sich schon mit wenig Luft-Liefermenge betreiben, andere wiederum benötigen zum Einsatz eine hohe Abgabeleistung.  Daher sollten Sie sich vor dem Kauf eines Kompressors im Klaren sein, welche Werkzeuge mit ihm betrieben werden sollen.

Notieren Sie sich von diesen Werkzeugen jeweils den Luftverbrauch/Luftbedarf (gemessen in l/min) und zu welchem Betriebsdruck (bar) dieser Luftbedarf besteht.
Zumeist arbeiten Druckluftwerkzeuge mit einem Betriebsdruck von 6 bis 9 bar.
Diesen Druck erzeugen Kompressoren standardmäßig, so dass die Liefermenge/Abgabeleistung das ausschlaggebende Kriterium ist, ob das Werkzeug mit einem Kompressor betrieben werden kann.

WICHTIG: Verwechseln Sie Abgabeleistung / Liefermenge nicht mit Ansaugleistung. Die Ansaugleistung eines Kompressors ist deutlich höher als die Abgabeleistung und praktisch gesehen ist die Ansaugleistung keine Kennzahl, mit der Sie Rückschlüsse über die Einsatzfähigkeit eines Druckluft-Werkzeugs schließen können.
Beachten Sie ebenfalls, dass die Abgabeleistung / Liefermenge bei unterschiedlichem Luftdruck variiert. So lässt die Liefermenge mit zunehmenden Betriebsdruck nach.

Mit dem Wissen über die höchste benötigte Liefermenge haben Sie die wichtigste Kennzahl für Ihren neuen Kompressor bereits festgestellt.
Nun müssen Sie sich überlegen, ob die viel luftverbrauchenden Geräte lange Zeit am Stück betrieben werden, oder immer nur kurze Zeit. Bei Geräten für den Dauerbetrieb, welche auch noch viel Luft verbrauchen, sollten Reserven eingeplant werden. Ebenfalls sollten Sie bei intensivem Dauerbetrieb einen Kompressor mit großen Druckkessel (am besten über 50 Liter) auswählen, damit der Motor nicht immer auf Hochtouren arbeiten muss. Am besten ist es, wenn ein Arbeitsgang mit einer Kessel-Luftmenge zu bewältigen ist.

Kompressor-Wahl – weitere Unterscheidungskriterien

Ölfreie – Ölgeschmierte Kompressoren
Ölfreie Kompressoren haben den Vorteil, dass sie nicht gewartet werden müssen. Man muss keinen Ölwechsel vornehmen oder auf den Ölstand achten.
Jedoch empfehlen wir einen ölfreien Kompressor nur bei kurzen Einsätzen. Wenn Sie ab und zu mal etwas zum Aus- oder Aufblasen haben oder mal den Reifenluftdruck messen möchten, so sind ölfreie Kompressoren durchaus empfehlenswert.
Ölfreie Kompressoren erzeugen im Betrieb jedoch mehr Hitze und verschleißen bei großer Beanspruchung deutlich schneller als ölgeschmierte Kompressoren, so dass bei längeren Belastungszyklen in jedem Fall auf ein ölgeschmiertes Gerät gesetzt werden sollte.

Beachten Sie, dass die Abgabeleistung bei ölfreien Kompressoren mit der Zeit nachlassen wird.

Mehrere Druckluftanschlüsse
Kompressoren können Ihnen mehrere Druckluftanschlüsse bieten, so dass Sie nicht bei jedem Wechsel eines Druckluftwerkzeugs das alte abmontieren müssen, um das neu benötigte Werkzeug zu betreiben. Sollten Sie während Ihrer Arbeiten oft das Werkzeug wechseln, so macht es natürlich Sinn, wenn diese alle schon direkt betriebsbereit am Kompressor installiert sind.

TippMehrere Druckluftanschlüsse
Wenn Sie sich erstmalig einen Kompressor kaufen möchten, so empfehlen wir Ihnen gleich Zubehör-Starter-Sets mitzukaufen.
Sie werden in jedem Fall einen oder zwei Druckluftschläuche, eine Blaspistole,  ein Adapterset für Ventile, einen Reifenfüller oder einen Druckluft-Schlagschrauber haben wollen.
Daher bieten einige Hersteller Heimwerker-Kompressor-Modelle mit einer Druckluft-Werkzeug Standard-Austattung gegen nur ein sehr geringen Aufpreis an.
So ist man gleich erstmal für den Anfang mit dem Nötigsten ausgestattet.

 

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10 Kommentare zu “Hilfe bei Kompressor-Kauf für Heimwerker – Einblick in die Druckluft-Technik
  1. Dieter Kattner sagt:

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    suche für mein Fahrrad wenn ich unterwegs bin, eine Akku – Luftpumpe
    die Stark genug ist und genügend power hat um 2-3 Fahrräder aufzupumpen,
    da ich kein Auto habe, dieses auch dann nicht über einen Zigarettenanzünder
    verständlicher Weise vornehmen kann.

    Die Akku – Luftpumpe sollte auch nur so groß sein, das man die in ein Rucksack mitführen kann !
    Können Sie mir helfen und eine Kaufempfehlung geben, welches für mich das Richtige wäre ?
    Danke !
    MFG

  2. Frank sagt:

    Danke für den sehr guten Text. Habe die Informationen gut nutzen können, um den passenden Kompressor für mich zu finden.

    Gruß Frank

  3. Alex Konte sagt:

    Hey, danke für den Hilfreichen Artikel, ich befinde mich im Moment auf der Suche nach einem neuen Kompressor und dein Artikel hat mir einen guten groben Überblick über die Thematik gegeben.
    Thumps up

    Lieber Gruß
    Alex

  4. Groma sagt:

    Ich habe einen mit 25l-Kessel. Zum Farbspritzen habe ich einen zusätzlichen Druckminderer, den ich zusätzlich zwischen Schlauch und Spritzpistole setze. Der ist eingestellt auf 2,5-3 bar. Da ich in der Garage Farbspritzarbeiten durchführe und der Kompressor in meiner Werstatt steht, habe ich einen Druckluftanschluß außen am Haus, an den 15m Schlauch angeschlossen werden: In dr Garage – und auch bei den Nachbarn! – hört man dann den Kompressor nicht. Die luftmenge ist ausreichend.
    Wichtig ist bie der Kaufentscheidung, einen ölgeschmierten Kompressor zu nwählen, weil Ölfreie schnell heiß werden und auch nicht lange halten.
    Kaufte eine Ölfreien, hielt 35 Minuten.
    Umgetauscht; der zweite hielt 6 Monate.
    Umgetauscht, etwas draufgezahlt und Ölgeschnierten genommen. Hält seit 12 Jahren (Toi-toi-toi! – auf Holz fassen!)

  5. Tobias sagt:

    Toller Artikel und sehr informativ. Einsatzgebiete, ölfreier oder ölgeschmierter Kompressor … Danke!

  6. Daniel Gruber sagt:

    Die mit der von nahezu allen Herstellern bevorzugte Angabe der Ansaugleistung statt der der eigentlich wesentlich aussagekräftigeren Abgabeleistung bei Luftkompressoren finde ich aus sehr Schade.

    Für mich ist das reine irreführung. Man stelle sich vor man kauft sich nun einen Druckluftschlagschrauber welcher 6-8 bar und eine Luftliefermenge von ca. 200 l/min benötigt. Nun geht man in den Baumartk oder schaut online nach einem Kompressor bei dem der Hesrtelelr ganz präsent 240 l/min anpreist,jedoch nicht dazu schreibt dass das die Ansaugleistung ist, welchen eigentlich niemanden interessiert. Der Kunden hat sich nun wahrscheinlich einen für seinen Druckluftschrauber zu schwachen Druckluftkompressor gekauft, welcher bei 240 l/min Ansaugleistung nur etwa 150-180 l/min liefern wird.

    So etwas regt mich auf. Das ist nur unnötig verwirrend. Es sollte meiner Meinung nach nur ausschließlich die Abgebleistung angeben werden dürfen.

    Was sagt Ihr dazu?

  7. Katherine sagt:

    Ich finde das beschriebene Thema Druckluftkompressoren sehr spannend und habe schon viel darüber gelesen. Im Internet habe ich noch eine andere sehr hilfreiche Seite gefunden.

  8. Semir sagt:

    Habe den Kompressor sehr günstig bekommen, da dass Vorgängermodel KW2050, den ich eigentlich bestellt hatte, nicht mehr lieferbar war. Danke an den (deutschen) Support, die mir diese Option selbstständig ermöglicht haben (sehr freundliche Dame am Telefon). Das klingt danach, das es keine Probleme gibt wenn mal was sein sollte.

    Der Kompressor wurde durch eine Spedition geliefert. Er hatte einen leichten Transportschaden / Verformung an der vorderen Aufnahme für die Gummifüße (siehe Foto). Das Blech ist dort recht stabil, mit Zange ließ sich das nicht gerade biegen. Am Ende hab ich es mit einem kleinen Maschinenschraubstock in Form gebracht, das hat gut funktioniert, auch ohne das der Lack abgeplatzt ist. Also, alles gut, kein Grund beim Hersteller Theater zu machen.

    Er ist recht groß und schwer (ca. 55kg), aber notfalls kann man – wenn man etwas kräftiger ist, den Kompressor auch alleine ohne die Räder ein paar Meter herumschleppen. Dann nur noch ganz einfach die Rollen, Gummifüsse und Luftfilter montieren – Ready for use. Ist zwar nicht in der Anleitung beschrieben wie es geht, aber das ist eigentlich auch für jemandem mit simplem technischem Verständnis kein Thema und selbsterklärend.

    Eins Vorweg: der Kompressor ist wirklich leise. Ist nicht so das man ihn nicht hört, aber das ist jammern auf hohem Niveau. In der Arbeitsumgebung, in der man so einen Kompressor i.d.R. nutzt, stört der auf keinen Fall. Also mich in meiner Hobbywerkstatt jedenfalls nicht. Ab etwa 6 Bar Druck fängt er beim Laden an ganz leicht etwas zu brummen, aber auch das ist harmlos. Ich habe bei 69db wie angegeben jedenfalls mit mehr Krach gerechnet und war dann dochj positiv Überrascht, also ist wirklich ein Flüsterkompressor.

    Der Arbeitsdruck ist wirklich klasse – von Airbrush bis Rotationswerkzeug sollte alles machbar sein. Von leer bis komplett befüllt brauch der KW2060 ca. 1-2 Minuten.

    Die Verarbeitung ist insgesamt gut, keine Grate oder sonstige Verarbeitungsmängel. Die Leitungfsverlegung könnte besser sein, das sehe ich vielleicht etwas zu eng, aber das ist auch eher ein ästhetisches „Problem“.

    Fazit: Tolles Gerät mit ordentlich Power zu einem sehr fairen Preis. Und für alle, die in den YT-Handwerker-Tutorials standig die gesponsorten Flüsterkompressoren mit dem Weiß-Blauen Logo vom Implo… präsentiert bekommen: Lohnt nicht, viel zu teuer, zu wenig Leistung fürs Geld. Für das, was der hier kann würde ich für vielleicht 10db leiser nicht das doppelte zahlen – ich will den ja nicht im Wohnzimmer stehen haben.

  9. Ulrike sagt:

    Ich denke, dieser Beitrag zum Kompressor-Kauf hat alle meine Fragen beantwortet. Jetzt weiß ich, wie ich vorgehen muss. Wirklich gut geschrieben, muss ich sagen.

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